15 Content Tools, auf die wir nicht verzichten – Teil 1
Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2023 um 09:37 Uhr.Welche Content Marketing Tools sind die besten? Die, die man täglich benutzt. Jedes Jahr kommen neue Werkzeuge hinzu. Die meisten dieser Tools werten Daten aus, verknüpfen sie und liefern uns so Futter für unseren kreativen Entwicklungsprozess. Vor lauter Möglichkeiten kann man jedoch schnell das Ziel, das sprichwörtliche Wort endlich zu Papier zu bringen, aus den Augen verlieren. Deshalb versuchen wir bei Crispy Content®, die Zahl der verwendeten Tools so gering wie möglich zu halten. Das ist ein schwieriges Unterfangen, da die Content-Produktion vielfältige Ansprüche stellt und kaum eine Lösung alle notwendigen Funktionalitäten in sich vereint. Das ist am Ende nicht ganz so dramatisch, denn jeder gute Content entspringt schließlich einer kreativen Idee. Die Daten unterstützen uns lediglich bei der Entscheidung, ob es sich auch lohnt, die Idee weiter zu entwickeln oder sie gar als Content zu veröffentlichen. In diesem zweiteiligen Beitrag stelle ich deshalb die Tools vor, die sich bei Crispy Content® in der Content-Produktion über Jahre durchgesetzt haben und die wir täglich benutzen.
Entdecken, produzieren, organisieren und verteilen
Die Content-Produktion setzt sich aus verschiedenen Arbeitsschritten zusammen, die sich im Großen und Ganzen in
- die Content Discovery (die Identifikation relevanter Themen),
- die Content-Planung,
- die Content-Produktion selbst,
- die Content Distribution unterteilen lassen.
Jeder dieser Arbeitsschritte stellt an die verwendeten Tools besondere Anforderungen. Deshalb verwenden wir 15 technische Lösungen, um zu einem hochwertigen Content zu gelangen, der auch ein Performance-Ziel erreicht. 15 Tools sind übrigens keine keine große Zahl angesichts der gerade vom famosen Scott Brinker veröffentlichten Marketing Technology Landscape Supergraphic (2020). 8.000 Tools und kein Ende ist abzusehen.
Einige der von mir vorgestellten Tools verfügen nicht nur über ein Killer Feature, weshalb sie uns in den verschiedenen Phasen der Produktion immer wieder begegnen. Genug der Vorrede, starten wir mit der Content Discovery.
Content Discovery
Semrush
Semrush ist ein SEO-Tool, dass uns jede Menge Daten rund um Keywords, Rankings, Backlinks und Werbebuchungen in Suchmaschinen liefert – auf globaler Ebene. Wer rankt mit welchem Keyword in welcher Position, wer bucht welche Adwords und wie sieht das Ganze im Monatsvergleich aus? Semrush hat die Antwort.
Was das Tool für uns so besonders macht, ist, wie die Rohdaten ausgewertet werden.
- So wird uns z.B. in Gap-Analysen angezeigt, über welche Backlinks, Keywords und Adwords unsere Wettbewerber oder Best Practice Cases verfügen und wir eventuell nicht.
- Erwähnenswert ist auch das Keyword Magic Tool: Hier werden Keywords semantisch ausgewertet, sind breiter gestreut, variantenreicher und befreien den produzierenden Content Marketer aus dem Korsett der Fokus-Keywords.
- Ähnlich befreiend ist das Content Magic Tool: Hier werden Keywords, Googles Autosuggest und rankende Seiten auf inhaltlicher Ebene ausgewertet, so dass sich der Redaktionskalender recht schnell füllt.
- Hinzu kommen noch Diagramme, Reports und Vorlagen, die in unserem Produktionsprozess keine besondere Rolle spielen.
Semrush verfügt also jede Menge interessanter Features. Mit knapp 99,95 USD pro Monat bei monatlicher Kündigungsfrist ist man dabei.
Ahrefs
Ein weiteres großartiges SEO All-in-one-Tool: Keywords, Rankings, Backlinks und Website-Traffic-Schätzungen, das und mehr liefert Ahrefs. Immer wieder treten Ahrefs und Semrush in Tests gegeneinander an. Dort werden häufig die Anzahl der gefundenen Backlinks miteinander verglichen, seltener die Traffic Estimation. Mal hat Semrush die Nase vorn, mal Ahrefs. Warum nun sollten wir 100 EUR in eine weitere Software-Lizenz investieren?
Der Grund ist der Ahrefs Content Explorer: Ahrefs gibt uns Antwort auf die Frage, welche Beiträge im Netz besonders “resonieren”. Das Tool verfügt über einen gigantischen Website Crawler, der in regelmäßigen Abständen Milliarden von URLs ausliest.
Im Gegensatz zu Semrush setzt Ahrefs nicht nur Keywords und URLs in Beziehung, sondern liest und sammelt auch Titles, Descriptions, Volltexte und Verweise. Im Ergebnis können wir herausfinden, welche Tests zum Iphone SE 2020 (Suchphrase "Iphone SE 2020" AND "test" mit einer Title Search) in einem festgelegtem Zeitraum besonders häufig geteilt wurden, welche Publisher eine besonders große Autorität haben und mit ihren besonders viele Zugriffe erzielten. Durch die Bulk-Analyse der Inhalte sowie die Quantifizierung der Beurteilung ergeben sich Möglichkeiten, den Backlinkaufbau effektiver und effizienter zu gestalten, als mit jedem anderen Tool. Und das ist lediglich ein Anwendungsfall!
Ahrefs kostet bei monatlicher Kündigungsfrist 99 USD, für uns ist das ein lohnenswerter Invest.
AnswerThePublic
Einen anderen Weg als die beiden oben genannten Tools geht AnswerThePublic: Answer the Public führt Nutzerfragen und Googles Auto-Complete zusammen. Geben Sie einfach Ihr Thema ein und das Tool generiert Visualisierungen, in denen die Zusammenhänge zwischen Frage, Suchbegriff und Autocomplete dargestellt werden. So finden wir die “brennenden Fragen des Lebens” heraus, auf die wir als Content Marketer antworten können.
Wir benutzen AnswerThePublic, wenn uns das Korsett der Keywords zu eng wird und wir mit Semrush und Ahrefs nicht weiter kommen.
Wir nutzen die Gratis-Version von AnswerThePublic.
AlsoAsked.com
Während der Recherche kam uns ein AnswerThePublic ähnelndes Tool unter – AlsoAsked.com. Auch hier werden Daten die Google API aggregiert. AlsoAsked.com verwendet dazu "People Also Asked"-Daten, die Ergebnisse für weitere Longtail-Suchen liefern und die Beziehungen zwischen diesen Themen und Fragen aufzeigen.
Das Tool haben wir noch nicht getestet. Es scheint mir aber so spannend, dass ich es Ihnen nicht vorenthalten wollte.
Evernote
Wer in der Content Discovery viel liest, vergisst ebenso vieles. Dank Evernote geht nichts mehr verloren. Mit Hilfe des Webclippers lassen sich Links, Statistiken, Bilder und sogar ganze Website erfassen, ablegen und mit Tags zu versehen. Das tatsächliche Killer Feature ist jedoch die Volltextsuche: Evernote durchsucht nicht nur Titel, Tags und Textinhalte, sondern auch handschriftliche PDFs. So ist Evernote unser Pool für Evergreen-Content-Ideen .
Evernote war übrigens für die Produktion meines Buches “Methodisches Content Marketing” eines der wichtigsten Hilfsmittel.
Für Evernote bezahlen wir gern 6,99 EUR im Monat.
Content-Planung
Google Drive
Keine Frage: Ein solche Vielfalt von Informationen, die wir in der Content Discovery zusammentragen, muss organisiert werden. Die Heimat für alle Content Assets ist bei uns das Google Drive.
Muss man das Google Drive noch vorstellen? Manchmal, wenn die IT-Abteilung ihre Seele vor 20 Jahren an Bill Gates verkauft hat und diesen Vertrag nicht mehr auflösen kann.
Im Google Drive können wir so ziemlich alles hosten, was für den Kreativprozess benötigt wird: Jegliche Art von Dateien, integrierte Flowcharts aus Diagramms, Tabellen, Scraping-Daten und vieles mehr. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, Daten mehr Synchronisation automatisch auf den lokalen Rechner zu holen.
Das wichtigste Feature aus meiner Sicht: Da jedes Dokument eine individuelle URL hat, können diese Dokumente in jedem anderen Tool verknüpft werden, Viva La Cloud!
Google Drive ist gratis und wird hier geliebt, der physische Server verstaubt derweil.
Airtable
Zu Airtable haben wir uns schon in einem früheren Beitrag ausführlich geäußert.
Kurz zusammengefasst: Wir bilden alle strategischen Überlegungen zu einem Content in Airtable ab. Dazu gehören
- Zuweisung der Fokus-Keywords
- Kampagnen-Zuweisung
- Format-Zuweisung
- Quellensammlung
- Produktionssteuerung
- Qualitätssicherung
- Kommunikation
und vieles mehr.
Wir nutzen Airtable in der Gratis-Version. In den kostenpflichtigen Versionen kommen noch einige nette Features wie z.B. Dashboards, Time Tracking und Apps (die hier Blocks heißen) hinzu.
Zweiter Teil: Content Production und Content Distribution
Wir sind am Ende des ersten Teils angelangt.
Keines der genannten Tools verfügt über all die Features, die in einem so vielfältigen Arbeitsprozess wie der Herstellung von kreativem und Performance -orientierten Content notwendig sind. Wir möchten auf keines dieser Tools verzichten.
Gerrit Grunert ist Gründer und CEO von Crispy Content®. 2019 veröffentlichter er das bei Springer Gabler erschienene Standard-Werk "Methodisches Content Marketing" sowie die Online-Kurs-Serie "Making Content". Privat ist Gerrit ein leidenschaftlichen Gitarren-Sammler, liest gern Bücher von Stefan Zweig und hört Musik von vorgestern.