15 Content Tools, auf die wir nicht verzichten – Teil 2
Zuletzt aktualisiert am 3. Mai 2022 um 15:18 Uhr.Welche Content Marketing Tools sind die besten? Die, die man täglich benutzt. In dieser zweiteiligen Beitrags Reihe stelle ich deshalb die Tools vor, die sich bei Crispy Content® in der Content-Produktion über Jahre durchgesetzt haben und die wir täglich benutzen. Im ersten Teil haben ich mich den Tools für die Content Discovery und die Content-Planung gewidmet. Heute soll es um die Produktions-Tools und die Distributions-Tools gehen. Viel Spaß beim Lesen!
Content Production
Google Docs
Ob für Crispy Content® oder in Kundenprojekten: Wir produzieren buchstäblich alles in Google Docs. Nicht nur, dass es kollaborativ ist und über eine Rechteverwaltung verfügt, so dass wir, unsere Kunden und unsere freien Autoren gemeinsam an einem Dokument arbeiten können. Google Docs lässt sich hervorragend in all unsere anderen Tools, wie z.B. das im ersten Teil erwähnte Airtable integrieren, weil jedes Dokument über eine individuelle URL verfügt und so und über jeden beliebigen Browser erreichbar ist.
Darüber hinaus integriert Google Doc per Addon für uns wichtige Tools, wie z.B. den Semrush Writing Assistant (ein Killer Feature zur Content-Optimierung, über das Ahrefs leider nicht verfügt) oder den ProWritingAid Grammar Checker And Writing Coach, zu dem wir in Kürze kommen werden.
Der Preis? Google Docs sind gratis unschlagbar gratis.
Iphone, Apple Notes und Airdrop
Der Schreibtisch ist nicht unbedingt der Ort, der der Kreativität am förderlichsten ist. Die besten Ideen kommen mir immer dann, wenn man sie nicht braucht – unterwegs.
Gut ist es, wenn man diese Ideen schnell, einfach und sicher festhalten kann. Als wahrer Segen hat sich dabei das iPhone erwiesen, denn es fungiert als kreatives Ökosystem:
- Manuskripte werden mit einem Klick in dem sehr robusten Apple Notes festgehalten und per Diktierfunktion bereits recht sauber transkribiert.
- Bilder werden dank der hervorragenden Kamera in einer Qualität festgehalten, die zumindest für eine normale Web-Content-Produktion ausreicht.
- Zurück am heimischen Schreibtisch werden alle Dokumente per AirDrop an den Mac geschickt. Dort wird erst editiert.
Sicher ist Apple Notes für alle anderen Zwecke nicht die erste Wahl, für die spontanen Notizen jedoch schon. So lassen sich neue Dokumente im Gegensatz zu Google Docs auch lokal ohne Internetverbindung erstellen. Es verfügt außerdem über ein ablenkungsfreies Interface, stellt keine größeren Ansprüche an Ordnung und Struktur (der falsche Zeitpunkt, wenn einen die Muse küsst) und läuft darüber hinaus sehr schnell und stabil.
Kosten für ein Iphone SE 2020? 479 EUR.
Semrush Writing Assistant
Jeder Text sollte in irgendeiner Weise auf die Bedürfnisse der Suchmaschine und des Lesers optimiert werden, der Semrush Writing Assistant hilft dabei. Das Tool analysiert den Inhalt unserer Konkurrenten und liefert Ideen, wie wir einen erfolgreichen Suchmaschinen-freundlichen Inhalt schreiben. Der Semrush Writing Assistant ist ein Addon für Google Docs und WordPress, das die Schnittstelle zum oben erwähnten Semrush nutzt. Entweder werden die SEO Templates in Semrush selbst erstellt und in das Addon gepusht, oder sie werden ad hoc während des Schreibprozesses erstellt. Während des Schreibprozesses wird zudem. angezeigt, wie hoch die Qualität unseres Inhaltes ist.
Im Gegensatz zu Tools wie Rankmath oder Yoast verfügt Semrush über eine Datenbank von Hunderten Millionen von Crawls, ein echtes Killer Feature.
Es gibt jedoch eine Einschränkung: Nicht-englischsprachige Texte können von den Funktionen, die “Readability”, “Originality” und “Tone of Voice” analysieren, nur bedingt profitieren.
Das Plugin gibt es gratis zum kostenpflichtigen Semrush Account dazu.
Deepl
Crispy Content® adressiert mit seinem Angebot nicht nur Unternehmen aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt. Deshalb muss jeder deutsche Text auch in die englische Sprache übersetzt werden.
Dazu nutzen wir DeepL. Die kostenlose Applikation übersetzt Textinhalte per Machine Learning und neuronalen Netzwerken. Derzeit werden Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Japanisch und Chinesisch unterstützt.
Die Übersetzungen sind mit Sicherheit nicht perfekt. Während die Übersetzung englischer Inhalte ins Deutsche besonders im Marketing-Bereich nicht immer gut funktioniert (aber glücklicherweise von uns korrigiert werden kann), klappt es in die andere Richtung recht gut.
DeepL ist gratis und ergänzt sich hervorragend mit dem folgenden Produkt.
ProWriting Aid
ProWritingAid ist ein Lektoratsprogramm. Es beinhaltet eine umfangreiche Toolbox, mit deren Hilfe englischsprachige Inhalte korrigiert und optimiert werden. Geprüft werden Rechtschreibung, Grammatik, Stil, Ausdruck, Satzstrukturen und vieles mehr. Die Tools kann direkt im Browser verwendet werden oder als AddOn in Microsoft Word, Google Docs, Scrivener oder Google Chrome. Das Tool macht einen ausnehmend guten Job und spart uns jede Menge Geld.
Leider werden die Werkzeuge von ProWritingAid nur für die englische Sprache angeboten. In unserem Falle fungiert das Tool als Korrekturstufe für die automatisch übersetzten englischen Texte aus DeepL.
ProWritingAid kostet uns in der Jahreslizenz 79 EUR.
Multimedia Tools
Jeder Content muss visuell angereichert werden. In diesem Beitrag jedoch auch noch visuelle Editoren zu berücksichtigen, würde den Rahmen sprengen. Die Tools, die wir für die Bild- und Bewegtbildproduktion einsetzen, sind deshalb hier aufgelistet:
- Affinity (Bildbearbeitung)
- Davinci Resolve (Videobearbeitung)
- Design Wizard (Videoerstellung)
- Invideo (Videoerstellung)
- Tiny PNG (Bildkompression)
- Unsplash (Bilddatenbank)
Neu hinzugekommen ist Visme, ein visueller Editor, mit dessen Hilfe auch kreativ weniger begabte Content Marketer (das sind nach unserer Erfahrung diejenigen, die ihre eigenen Kampagnen managen müssen und deshalb in Excel zu Hause sind) ansprechende Infografiken erstellen können. Hier wird erklärt, wie das funktioniert.
Der Markt ist, getrieben durch die Pace in sozialen Netzwerken, ständig in Bewegung – jeder Tag eine neue Software. Es lohnt sich, auf der Plattform AppSumo ab und an vorbeizuschauen, weil dort nach dem Coupon-Modell besonders günstige Software Deals im Bereich der Bild- und Videoerstellung publiziert werden.
Content Distribution
Content Studio
Jeder Content, der produziert wird, muss auch verbreitet werden. Angesichts der Tatsache, dass wir bei CC nicht nur unseren Blog in englischer und deutscher Sprache bedienen, sondern auch die Twitter- und LinkedIn Feeds sowie Medium und LinkedIn für die Syndikation unserer Blog-Beiträge, kann man schnell Überblick verlieren.
Wir behalten den Überblick durch Content Studio. Auch dieses Mal würde die Schilderung der verschiedenen Funktionen, die uns die Software zur Verfügung stellt, den Rahmen sprengen. Nur so viel sei verraten:
- Das Tool verfügt über ein Discovery Modul, das die Identifikation relevanter und “resonierender” Inhalte (wie in Ahrefs) vereinfacht, so dass wir immer Material für die Kuratierung haben.
- Wir können, wie in Feedly, RSS Feed der von uns bevorzugten Publisher einfließen lassen.
- Über das Planer Modul organisieren für die Publikation der kuratierten Inhalte, aber auch unsere eigenen Inhalte.
- Der Content wird in Queues organisiert, so dass auch in der Urlaubszeit die Social-Media-Kommunikation die endet.
Content Studio hat uns mit einem Schlag vom Publikationsdruck in sozialen Netzwerken entlastet.
Content Studio kostet in der von uns genutzten Version 99 Euro USD pro Monat. Allerdings haben wir in einem AppSumo Deal vor zwei Jahren eine Lifetime-Lizenz für einmalige 49 USD erworben. Die reicht für Jahre ;)
HubSpot
Hubspot im Detail vorzustellen, würde endgültig den Rahmen sprengen. Prinzipiell ist es ein Software-Ökosystem, das im weitesten Sinne alle Bedürfnisse von Marketing, Vertrieb und Customer Support erfüllt.
Die Software spielt ihre Stärken aus unserer Sicht besonders im Middle of Funnel aus, wenn aus dem anonymen Website-Besucher ein Lead gewonnen werden soll.
Trotzdem unsere Website und unser Blog in WordPress gehostet werden, integrieren wir bereits die Call-to-Actions aus HubSpot. Ein Klick und der Nutzer landet auf einer Landing Page, die per Subdomain nicht mehr auf dem WordPress Server, sondern in HubSpot gehostet wird. Abgebildete Formulare entstammen ebenfalls HubSpot und die Daten, die uns der Nutzer übergibt, landen in der Kontaktdatenbank der Software. Die restlichen Qualifikations-Prozesse bis hin zu individuellen Verkaufsgespräch findet ebenso in HubSpot statt.
HubSpot kostet uns, trotzdem wir Partner sind, in der jetzigen Ausbaustufe ca. 800 EUR im Monat. Für die meisten Unternehmen ist der Start jedoch viel günstiger. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf, wenn Sie Fragen zur Software haben.
Extra-Tipp: Der kostenlose CMS-Ratgeber
Natürlich ist die Entscheidung für ein CMS wie HubSpot nicht einfach, schließlich ist die Website, die mit dem Content Management System gesteuert wird, das Rückgrat des Marketings.
Zudem zeigt sich häufig erst sehr viel später, ob die Entscheidung für oder gegen ein CMS richtig war – dann nämlich, wenn das Business wächst und die Bedürfnisse sich verändern. Typische Fragen sind:
- Wie komplex oder umfangreich soll die Webseite werden?
- Braucht man irgendwann Nutzerrechte?
- Ist das CMS zukunftssicher oder erweiterbar?
- Benötige ich E-Commerce-Funktionen oder einen bestimmten redaktionellen Workflow?
- Passt das CMS in mein Budget?
Ein hilfreiches Werkzeug, um diese Fragen zu beantworten und das passende CMS zu finden, ist der CMS-Vergleich von Bluepick.
Dieser interaktive Ratgeber stellt Fragen zu den Anforderungen des Projekts und empfiehlt am Ende drei passende Content-Management-Systeme, die diese Anforderungen erfüllen. So spart man sich Zeit und muss nicht selbst alle Content-Management-Systeme mit den eigenen Erfordernissen abgleichen.
Der Ratgeber zeigt im persönlichen Endergebnis auch detailliert an, welche Anforderungen die empfohlenen CMS jeweils erfüllen und welche nicht. Natürlich sollte man sich das CMS dann noch genauer ansehen, um weitere Details zu klären.
Eine Einschränkung: Noch sind nicht alle CMS, die es auf dem Markt gibt, in dem Tool enthalten. Hat man jedoch ein bestimmtes CMS im Auge, kann man es auf der Seite des Ratgebers auch vorschlagen und es wird vom Bluepick-Team analysiert und zum Ratgeber hinzugefügt.
Und der ist gratis. Toll, oder?
Die Zusammenfassung
Wir sind am Ende des zweiten Teils angelangt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keines der genannten Tools über all die Features in der Spezialisierung, die in einem so vielfältigen Arbeitsprozess wie der Herstellung von kreativem und Performance -orientierten Content notwendig sind, verfügt. deshalb ist die Überprüfung des technischen Fuhrparks nur unter Berücksichtigung der Anwendungsfälle Produktionsprozess sinnvoll.
Zu dieser Erkenntnis zu gelangen, hat uns Jahre gekostet. Ich hoffe, dass ich Ihnen ein wenig dieses mühseligen Weges ersparen konnte.
Gerrit Grunert ist Gründer und CEO von Crispy Content®. 2019 veröffentlichter er das bei Springer Gabler erschienene Standard-Werk "Methodisches Content Marketing" sowie die Online-Kurs-Serie "Making Content". Privat ist Gerrit ein leidenschaftlichen Gitarren-Sammler, liest gern Bücher von Stefan Zweig und hört Musik von vorgestern.