6 Gründe, warum auch B2B-Marken TikTok nutzen sollten
Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2023 um 09:52 Uhr.TikTok ist eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen im Moment. So sehr, dass man sich das Wort „Social Media“ ohne TikTok nicht vorstellen kann. Im Jahr 2016 veröffentlicht, hat TikTok derzeit schätzungsweise eine Milliarde monatlich aktive Nutzer. Außerdem ist etwa die Hälfte der Nutzer 34 Jahre alt oder jünger. Das erklärt, warum B2C-Marken auf den Zug aufgesprungen sind und die Vorteile der Plattform nutzen. Aber gibt es auch eine Möglichkeit für B2B-Unternehmen, TikTok zu einem Teil ihrer Marketingstrategie zu machen?
Was ihr über TikTok wissen solltet, bevor ihr loslegt
Vor TikTok gab es bereits eine ähnliche soziale Plattform: Vine. Sie wurde allerdings 2016 wegen Sparmaßnahmen von Twitter Inc. eingestellt. Bei beiden handelt es sich um eine Social-Media-Plattform, auf der sich kurze Videoinhalte erstellen lassen.
TikTok wurde ursprünglich für den chinesischen Markt entwickelt, gewann aber an Popularität, als ihre Muttergesellschaft ByteDance die Plattform mit Musical.ly zusammenlegte. Lip-Sync-Content wurde damit zu einem der beliebtesten Inhalte auf dem sozialen Netzwerk, denn diese Funktion war auch das Killer Feature von Musical.ly.
Nutzer können auf dem Kurzvideo-Portal aber auch vielfältige andere Inhalte aus den Bereichen Kunst, Comedy, Social-Media-Challenges und mehr entdecken. Und für Unternehmen im B2B-Bereich lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Plattform zu werfen.
Warum ist TikTok so erfolgreich?
Vine, Google+, MySpace: Viele Social-Media-Plattformen drängten im letzten Jahrzehnt auf den Markt und sind wieder verschwunden. Nicht so TikTok. Die Plattform hat sich mit über 800 Millionen aktiven Nutzern weltweit etabliert (Stand: November 2020). Worin liegt ihr Erfolgsgeheimnis?
TikTok zieht so viele Nutzer an, weil sich das soziale Netzwerk auf die Erstellung von qualitativ hochwertigen Inhalten konzentriert und es den Nutzern gleichzeitig erlaubt, sie selbst zu sein (quasi dokumentarisch). Sie verfolgt damit einen ähnlichen Ansatz wie YouTube, das damit ebenfalls Millionen von Menschen begeistert hat.
Der TikTok-Algorithmus ermöglicht es praktisch jedem, viralen Content zu publizieren. Das soziale Netzwerk durchsucht regelmäßig die neuesten Clips, anstatt nur die bekanntesten Inhalte oder Videos von einigen wenigen Premium-Nutzern zu fördern.
Das bedeutet: Die Chance ist groß, dass Inhalte viral gehen, selbst wenn der Urheber des Videos neu auf der Plattform ist. Auch ohne große Fangemeinde kann Content jede Menge Views und Engagement generieren.
TikTok zwingt Marken förmlich dazu, kreativen Content zu produzieren. Die Plattform ist deshalb eine großartige Möglichkeit, um eine neue und vor allem jüngere Zielgruppe zu entdecken und zu erreichen.
6 Gründe, warum TikTok für eure B2B-Marke geeignet sein könnte
Aufgrund der jungen Zielgruppe, die sich auf TikTok tummelt, scheint die Plattform nicht zu B2B-Unternehmen zu passen. B2C- und B2B-Konsumenten bevorzugen es jedoch gleichermaßen, mit einer Marke in den sozialen Medien interagieren zu können.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Sie sind auf der Suche nach relevanten und unterhaltsamen Inhalten. Oder was glaubt ihr, warum Life Hacks auf der Plattform so beliebt sind?
Das heißt nicht, dass TikTok das neue LinkedIn ist. Für manche Marken ist das soziale Netzwerk vielleicht keine geeignete Wahl, wenn sie beispielsweise nach neuen Mitarbeitern suchen.
Aber die Entscheidung, ob ihr auf TikTok sein solltet oder nicht, hat weniger mit der Plattform zu tun. Es geht eher darum, wie eure B2B-Marke das Netzwerk nutzen kann.
In diesem Beitrag nennen wir euch sechs Gründe, warum TikTok eine hervorragende Ergänzung für euer Social-Media-Marketing sein könnte:
1. TikTok ermöglicht es euch, einzigartige Inhalte zu erstellen
Die Erstellung von TikTok-Content ist für die meisten Marken im B2B-Bereich relativ neu. Bezieht daher euer Team in den kreativen Prozess ein. Schließlich erfordert die Produktion solcher Videos Zeit, Geld und Mühe.
Im Idealfall sollten eure TikTok-Inhalte smart, unterhaltsam und persönlich zugleich sein. Wenn euch das gelingt, werdet ihr mehr Menschen dazu bringen, sich eure Videos anzusehen und sich damit zu beschäftigen.
Somit steigen auch eure Chancen, dass der Algorithmus der Plattform eure Inhalte auf der Startseite von mehr Nutzern platziert.
Bei der Voy Media Advertising Agency NYC verwenden wir für unsere Videos beispielsweise den gleichen Ansatz zur Ideenfindung wie für die Bloginhalte. Denn unabhängig vom Format wollen wir Inhalte produzieren, die unsere Zielgruppe ansprechen und für sie interessant sind.
Wenn ihr euch unsicher seid, welche Pain Points eure Zielgruppe hat, dann fragt sie einfach. Die Chancen stehen gut, dass sie euch über ihre Probleme berichten – in der Hoffnung, dass ihr eine Lösung findet.
Alternativ könnt ihr in den beliebtesten Foren eurer Nische nach den häufigsten Themen und Fragen suchen, die eure Zielgruppe beschäftigen.
2. Über das soziale Netzwerk könnt ihr mit eurer Zielgruppe in Kontakt treten
TikTok solltet ihr nicht nutzen, um wie üblich eure Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Die Plattform ist nicht für gesichtslose Marken gedacht, die Verkäufe generieren wollen.
Stattdessen solltet ihr über das soziale Netzwerk auf authentische, zwischenmenschliche Weise mit eurer Zielgruppe interagieren. B2C-Marken, die bei TikTok erfolgreich sind, entwickeln Inhalte, die sich nicht wie ein Verkaufsgespräch anfühlen.
Als B2B-Marke könnt ihr TikTok beispielsweise einsetzen, um Nutzern einen Einblick in die Herstellung eurer Produkte zu geben. Die Plattform eignet sich auch hervorragend, um die Fürsprache und Beteiligung eurer Mitarbeiter zu fördern.
Noch besser ist es, wenn ihr eure Fachexperten übernehmen lasst und ihnen erlaubt, eine Q&A-Sitzung auf TikTok abzuhalten. So wie Gary Vaynerchuck bei TikTok aktiv ist, aber nicht seine Firma (VaynerMedia muss dort nicht sein).
3. Auf TikTok könnt ihr ein jüngeres Publikum erreichen
Wenn ihr ein viel jüngeres Publikum ansprechen wollt, kann die Plattform eure Social-Media-Strategie hervorragend ergänzen.
Die zahlenmäßig größte Generation in den USA ist derzeit die Generation Z: Laut neuester Marktforschungen macht sie fast 28 % der Gesamtbevölkerung aus. Die meisten von ihnen sind zwar noch Teenager, die ältesten Mitglieder dieser Generation sind jedoch bereits 23 Jahre alt und damit junge Berufstätige oder Hochschulabsolventen. [In Deutschland stellt die Generation Z einen Anteil von etwa 10 % an der Gesamtbevölkerung dar, Anm. d. Red.]
Im Jahr 2019 sahen sich die Verbraucher im Durchschnitt 58 Minuten täglich Online-Videos an. 2020 stieg der Videokonsum weltweit auf durchschnittlich 84 Minuten täglich – ein Plus von rund 44 Prozent!
Obwohl TikTok bei jüngeren Menschen sehr beliebt ist, spricht die Plattform auch ältere Generationen an. Zwischen Oktober 2017 und März 2019 stieg die Zahl der US-Erwachsenen, die die Plattform nutzen, um satte 450 Prozent.
Da die App-Entwickler weiterhin an verschiedenen Werbemöglichkeiten arbeiten, wird sie auch in Zukunft ein viel älteres Publikum anziehen.
4. Auf der Video-Plattform könnt ihr zielgruppenorientierte Inhalte anbieten
Bei TikTok dreht sich alles um nutzergenerierte Inhalte (User-generated content, UGC). Daher dürfen sich eure Inhalte nicht wie eine Anzeige anfühlen, auch wenn ihr versucht, etwas zu verkaufen.
Schaut euch beispielsweise an, wie Chipotle die Plattform nutzt.
Die US-amerikanische Schnellrestaurantkette arbeitet mit Influencern zusammen und erstellt deren Videos. Dabei orientiert sie sich an Memes und Trending Tags. Das Ergebnis sind Videos, die beim Anschauen Spaß machen.
Egal, ob ihr lustige oder lehrreiche TikTok-Videos produziert, euer Content sollte authentisch sein. Das erklärt auch, warum Videos, die hinter den Kulissen spielen, unabhängig von der Social-Media-Plattform zum Publikumshit werden.
Sie bieten den Zuschauern einen echten Einblick in das, was die Marke ausmacht. Dazu gehören die Menschen hinter eurer Marke und die Befürworter, die euch unterstützen.
Wenn ihr also mit eurem B2B-Unternehmen auf TikTok erfolgreich sein wollt, bleibt glaubwürdig.
5. Ihr könnt Inhalte wiederverwenden
Egal, ob ihr bereits einen Blog oder einen Vlog habt und in anderen sozialen Netzwerken unterwegs seid – ihr könnt eure bestehenden Inhalte für TikTok wiederverwenden. Das Beste daran? Ihr habt einen Fundus an Content-Marketing-Ideen, der für Wochen reicht!
Ihr könnt beispielsweise eure Blog-Beiträge sortieren und analysieren, welche davon die meisten Besucher erhalten haben. Dann könnt ihr diese Beiträge durchgehen und die wichtigsten Punkte per Copy-Paste in ein neues Dokument einfügen. Jeder Punkt sollte genug Inhalt für ein kurzes TikTok-Video haben.
Überlegt euch nun, wie ihr diese Inhalte auf der Plattform bereitstellen könnt. Das erfordert nicht unbedingt ein detailliertes Skript, schließlich soll sich alles echt anfühlen.
- Denkt darüber nach, wie ihr die Aufmerksamkeit eures Publikums erregen könnt.
- Welche Texte solltet ihr über dem Video platzieren?
- Welche speziellen Screenshots braucht ihr vielleicht, um euren Standpunkt zu verdeutlichen?
- Welche spannenden oder überraschenden Elemente könnt ihr einbauen, um eure Zielgruppe für eure Inhalte zu begeistern?
- Erstellt kurze URLs, die einprägsam und leichter auf dem Bildschirm erkennbar sind.
6. TikTok kann euch einen Wettbewerbsvorteil bieten
Viele Marken und Unternehmen in der B2B-Branche sind noch recht skeptisch, ob sie auf TikTok aktiv sein sollten.
Aufgrund des jüngeren Publikums sind die meisten unternehmerischen Entscheider kaum auf der Plattform zu finden. Daher ist es für B2B-Unternehmen recht schwierig, hier ihren Zielmarkt zu finden.
Das kann im Umkehrschluss bedeuten, dass ihr kaum Konkurrenz auf der Plattform habt. Als First-Mover seid ihr im Vorteil und könnt den Grundstein legen, lange bevor eure Mitbewerber es tun.
Und wenn eure Konkurrenten auf TikTok umziehen, habt ihr euch längst etabliert. Ihr habt den Dreh bereits raus, während eure Mitbewerber in Bezug auf die Plattform noch in den Kinderschuhen stecken.
Einige argumentieren, dass LinkedIn der Standard im B2B-Social-Media-Marketing oder im B2B-Marketing im Allgemeinen bleibt. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden, neue Gewässer zu erkunden. Deshalb möchten wir euch ermutigen, TikTok auszuprobieren und zu entdecken, wie ihr die Plattform nutzen könnt, um euer Unternehmen zu fördern.
Kevin Urrutia ist der Gründer der Voy Media Advertising Agency NYC. Die Agentur hilft Unternehmen, sich in der sich ständig verändernden Marketinglandschaft zu positionieren.